Der Palas war das Wohngebäude mittelalterlicher Burgen. Er beinhaltete einen großen Saal, der sowohl zum Essen, als Wohn- und Gesellschaftsraum sowie für alle anderen Verrichtungen des Tages genutzt wurde. Wegen der schlechten Beheizbarkeit wurde dieser überwiegend im Sommer genutzt, während im Winter die Kemenate – ein kleiner, mit einem Kamin beheizten Raum – der bevorzugte Wohnraum war.
Der Palas der Burg Freienfels liegt auf der Nordseite der Burg. Der ursprünglich dreigeschossige Wohnbau zeigt an der westlichen Giebelmauer Überreste eines Kaminschachtes, der auf eine frühere Küche hindeutet. Diese befand sich im untersten Stockwerk auf der westlichen Seite des Palas.
Das heute ausgebaute und überdachte mittlere Stockwerk war ursprünglich der Hauptsaal des Palas. Der Zugang zum Burghof erfolgte über ein mittig gelegenes, zweiflügeliges Eingangstor. An der westlichen Querwand waren ebenfalls Überreste von Kaminschächten erhalten, mit welcher der Hauptsaal beheizt wurde. Dieser Kamin ist heute wieder in Stand gesetzt. Über eine kleine Treppe ist der nordöstliche Turm mit dem Hauptsaal des Palas verbunden. Unterhalb dieser Treppe liegt ein kleines Kellergewölbe.
Im dritten Obergeschoss langen die Schlafräume. Hier sind neben weiteren Feuerstellen an der westlichen Querwand auch die Überreste eines Aborterkers erhalten. Auf der östlichen Seite liegt über dem Turm ein weiterer Zugang vor Schildmauer und damit eine Verbindung zum Bergfried. Vom dritten Stockwerk sind heute nur noch die beiden Quermauern erhalten. An diesen ist auch zu erkenne, dass es wohl über den Schlafräumen noch ein weiteres kleines Stockwerk im Giebel des Daches gab.
Der Palas war kein Bestandteil der ursprünglichen, als reine Wehranlage konzipierten Burg, sondern wurde im 15. Jahrhundert nachträglich errichtet. Mit seinem Bau vollzog sich der seit Mitte des 14. Jahrhunderts begonnene Wandel von einer Wehr– zu einer Wohnburg.