Bei den Mauern mittelalterlicher Burgen unterscheidet man – je nach Höhe und Ausprägung – zwischen Ringmauer, Schildmauer und Mantelmauer. Als Schildmauer wird die höchste und stärkste Burgmauer bezeichnet. Ziehen sich diese starken Mauern über zwei oder mehrere Seiten hin, spricht man von einer Mantelmauer. Diese besonders starken Mauern dienen der Sicherung der Hauptangriffsseiten.

Die in südlicher und östlicher Richtung an den Bergfried angrenzende Mantelmauer der Burg Freienfels wird von teilweise zweistöckigen Wehrgängen eingenommen, die zum Hof und zur Feldseite hin Schießscharten sowie einen Aborterker aufweisen.

An der Hofseite des südlichen Teils des Turms ist noch das über eine Leiter erreichbare Einstiegsloch in Höhe des zweiten Geschosses erkennbar.

Die Innenseite der östlichen Schildmauer weist vier hohe und aufeinander folgende Nischen mit eingelegten Fischschwanz-Schießscharten auf. Diese waren ursprünglich mit entsprechenden hölzernen Einbauten versehen und konnten von Armbrustschützen benutzt werden.

Die beiden zweigeschossigen Abschnitte der südlichen und östlichen Schildmauer waren ursprünglich überdacht. Der untere Teil war aus Stein gemauert, während der obere Teil eine Holzkonstruktion war, die ein mit Holzschindeln gedecktes Satteldach trug.