Burg Freienfels, die hoch auf einem Felssporn über der Weil gelegen ist, lässt sich als hochmittelalterliche Befestigungsanlage charakterisieren. Sie ist noch stark an die Bergform angepasst, in ihrer Kompaktheit aber auch schon ein spätmittelalterliches Element zeigt.
Ihre Angriffsseite zum höher gelegenen Dorf – die übrigen Seiten sind steil abfallend – ist durch einen tiefen, ca. 20m breiten Halsgraben sowie zusätzlich durch eine Schildmauer mit angesetztem Bergfried geschützt. Dieser – wie die gesamte Burg aus Bruchsteinen, dem so genannten Schalstein, errichtet – weist einen fast quadratischen Grundriss mit bis zu 3,5 m starken Mauern auf, ist 21 m hoch.
Er besitzt zusätzlich zu dem von der Hofseite zugänglichen, wohl als Lagerraum dienenden Erdgeschoß, vier weitere Stockwerke, die zum Teil mit Tonnengewölbe abgeschlossen werden. Während sich im ersten Stockwerk die Zugänge zu den Wehrgängen der Schildmauer befinden, ist das zweite Obergeschoss als Wohnetage ausgebaut. Es besitzt ein Fenster mit Sitzbänken zur Hofseite hin sowie mit einen Kamin und war mit Lehmputz an den Wänden ausgestattet. Die beiden obersten Stockwerke, deren letztes nur noch in Ansätzen erhalten ist, dienten wiederum Verteidigungszwecken und lassen nach verschiedenen Seiten Schießscharten erkennen. Zugänglich waren die Stockwerke nicht über Treppen, sondern über Leitern.
Die in südlicher und östlicher Richtung an den Bergfried angrenzende Schildmauer wird von – teilweise sogar zweistöckigen – Wehrgängen eingenommen, die zum Hof und zur Feldseite hin Schießscharten aufweisen. An der Hofseite des südlichen Teils des Turms ist noch das über eine Leiter erreichbare Einstiegsloch in Höhe des zweiten Geschosses erkennbar.
Östlich schließt sich an die Schildmauer eine Mantelmauer mit drei hohen, aufeinanderfolgenden Nischen an. Diese waren ursprünglich mit hölzernen Einbauten versehen, von denen noch die Löcher zur Aufnahme der Balken zu sehen sind. Die Schießscharten waren als so genannte „Fußscharten“ angelegt. Sie waren in Fußhöhe und ermöglichten es den Armbrustschützen, in einem schrägen Winkel nach unten zu schießen.
Sodann folgt im Nordosten ein dreiviertelrunder Schalenturm, der ursprünglich die Überwachung des vom Tale heraufführenden Weges zur Aufgabe hatte, später jedoch in den Palas integriert wurde. Der Umbau erfolgte bei der Instandsetzung des „recht baufälligen Schlosses“ vor Einzug der von Schönborn Mitte des 15. Jahrhunderts. Von diesem erreicht man über eine kleine Pforte, die ursprünglich wohl der eigentliche Zugang zur Burg gewesen sein mochte, den der östlichen Mantelmauer vorgelagerten Zwinger, der bis zuletzt als Kräutergarten und Kinderspielplatz genutzt wurde.
An der Nordseite der Burg stößt man auf den dreigeschossigen Wohnbau, den Palas. Er zeigt an der Giebelmauer noch Kaminschächte, die möglicherweise auf einen Küchenbau hindeuten. Es sind darüber hinaus noch Reste eines Aborterkers zu entdecken. Die Längswand des Wohnbaus weist zur Hofseite hin noch deutlich die von der Anbringung von Baugerüsten herrührenden „Rüstlochreihen“ auf. Unterhalb des Wohnbaus befinden sich ein großer, über eine steile Treppe zugänglicher Keller (ca. 14 x 5 m) mit einem Tonnengewölbe.
Nach Westen hin wird der durch eine bis zu 8 Meter ansteigende Geländestufe längsgeteilte Burghof durch eine heute nur noch niedrige 1,5 Meter breite Mauer mit tiefliegenden Schießscharten abgeschlossen, die im Süden auf den quadratischen Torflankenturm trifft.
Dieser ehemals dreistöckige und zur Hofseite hin geöffnete Turm ist mit Schießscharten zur Feldseite sowie einem Kamin ausgestattet und könnte der Raum für die Wachmannschaft gewesen sein. Zusammen mit dem mächtigen Bergfried rahmt dieser wesentlich kleinere Turm die ca. 7 Meter lange Mauer auf der Angriffsseite ein, in die das spitz zulaufende, ca. 4,5 Meter hohe Tor eingelassen ist.
Das Burgtor entstand wohl in seiner heutige Form erst im 17. Jahrhundert. Die bauliche Befundung der Burg ergab, dass bereits kurz nach Fertigstellung an seiner Stelle die bis dahin wohl geschlossene Mauer um einen Durchbruch ergänzt wurde. Dieser wahr aber wahrscheinlich nicht mehr als Mannshoch, da zu dieser Zeit keine Möglichkeit bestand, mit einem Pferd oder einer Kutsche in die Burg zu gelangen. Die Brücke über den Halsgraben entstand wohl wie das Burgtor ebenfalls erst im 17. Jahrhundert.
Insgesamt lässt sich festhalten, dass die vorwiegend militärischen Nutzung von Burg Freienfels die architektonische Gestaltung stark dominierte. Erst mit dem Erlöschen der militärischen Bedeutung bereits ca. 30 bis 50 Jahre nach dem Bau wurde sie – spätestens mit dem Einbau des Palas im 15. Jahrhundert – zu einer reinen Wohnburg umgestaltet. Ehemalige Wehrbauten, wie der außen liegende Zwinger, wurden umgenutzt und der Burg ein repräsentatives Aussehen verliehen.
Da die Burg nicht isoliert stand, sondern in ein vielfältiges infrastrukturelles Umfeld eingebunden war, sei hier noch mal auf den am Ende des damaligen Dorfes gelegenen Wirtschaftshof, die im Tale gelegene, heute noch erhaltene „Remerstheger Mühle“, sowie die zugehörigen Wiesen, Wälder, Baum- und Weingärten verwiesen.