Jahreshauptversammlung des Vereins

In einer sehr harmonischen Jahreshauptversammlung hat der Vorstand des Fördervereins mit Unterstützung des Steuerberaters Herr Werner die Bilanz für das Jahr 2022 vorgestellt. Im Mittelpunkt standen die 28. Freienfelser Ritterspiele im vergangenen Jahr.

Der Vorstand berichtete darüber hinaus über die kurzfristige und zeitweise Unterbringung von Ukraineflüchtlingen in den Räumlichkeiten des Vereines und die große Solidarität und Spendenbereitschaft der Einwohner.

Die Freienfelser Ritterspiele 2022 waren eines der außergewöhnlichsten Veranstaltungen, die wir in den vergangenen fast dreißig Jahren hatten. Verein und Vorstand waren in einer organisatorisch und finanziell schwierigen Situation. Nach zwei Jahren ohne Ritterspiele musste viel an der Infrastruktur gemacht werden und Rücklagen sowie „Tafelsilber“ des Vereins für die Corona-Förderung veräußert werden musste. Zudem mussten wir uns auf einen neuen Veranstaltungstermin einigen, von dem wir nicht wussten, ob und wie er von den Händler, Lagernden und Besuchern angenommen werden würde. Trotz allen Widrigkeiten und Problemen, welche die Terminverschiebung mit sich brachte, waren es die meistbesuchten und auch finanziell lukrativsten Ritterspiele aller Zeiten. Noch nie konnten wir an einem Wochenende mehr Besucher ins Weiltal holen.

Trotz des Erfolges und der allseits guten Stimmung durften aber auch mahnende Worte nicht ausbleiben. In einem kürzlich erschienen Zeitungsartikel haben Vorstandsmitglieder genau das getan. Leider konnte der Artikel des Weilburger Tageblattes unsere Intention nicht ganz wiedergeben. Daher wurde auf der Jahreshauptversammlung die Möglichkeit ergriffen, dies klarzustellen: Die Kosten für die Durchführung der Freienfelser Ritterspiele steigen seit Jahren. Die Einnahmen hingegen stagnieren. Noch immer haben wir eine positive Gesamtbilanz. Allerdings ist absehbar, dass dies irgendwann nicht mehr der Fall sein wird. Und in der aktuellen Situation kann das schon bei der nächsten Veranstaltung sein, wenn beispielsweise das Wetter mal nicht auf unserer Seite ist.

Der Vorstand trägt nicht nur eine hohe Verantwortung, sondern auch ein hohes Risiko. Natürlich könnte dies abgemildert werden, in dem man den leichten Weg geht und die Eintrittspreise – die nach unserem Dafürhalten und im Vergleich zu anderen Mittelalterveranstaltungen äußerst angemessen sind – erhöhen. Aber damit würde es zu einer zunehmenden Mehrbelastung von Besuchern zugunsten einer Übervorteilung von einigen Händlern und regionalen Unternehmen kommen, die sich leider dem Solidaritätsgedanken entziehen. Und diese Entwicklung wollen und können wir nicht hinnehmen. Jedes Vorstandsmitglied hat mindestens schon einmal an der Kasse Dienst gehabt und erlebt, wie Familien die Eintrittspreise zusammenrechnen und schauen, ob es dann während der Veranstaltung noch für Essen für alle Familienmitglieder reicht.

Das zu sehen und gleichzeitig zu wissen, dass wir als Verein allein im Zeitraum der Ritterspiele bei umliegenden Bau- und Supermärkten zigtausende von Euros ausgeben und dort Umsätze generieren und zehntausende von Besuchern in die Region holen, für die sich diese Unternehmen in kleinster Weise erkenntlich zeigen, ließ uns zeitweise an dem Grundgedanken der Veranstaltung zweifeln. Diese Entwicklung ist ein gesamtgesellschaftliches Problem, das wir nicht aufhalten können, aber auch nicht beschleunigen wollen.

Die Vereinsmitglieder in der Jahreshauptversammlung haben dafür ihre volle Unterstützung signalisiert und auch ihrerseits viele Anregungen gegeben. Wir sind uns alle einig, den Weg, den wir mit den Freienfelser Ritterspielen seit fast dreißig Jahren gegangen sind, weitergehen zu wollen. Daher sind die anwesenden Mitglieder des Fördervereins zur Erhaltung der Burgruine Freienfels e.V. der Empfehlung des Vorstandes gefolgt und haben die Durchführung der 29. Ritterspiele im Jahr 2024 und auch der 30. Ritterspiele im Jahre 2025 einstimmig beschlossen. Beide Termine werden jeweils am Wochenende an Christi Himmelfahrt stattfinden. Eine Erklärung zum neuen Termin findet ihr >> hier <<.

Der Vorstand wird sich jetzt ein paar Tage wohlverdienter Ruhe gönnen und dann mit Hochdruck an der Freischaltung der Anmeldeseite arbeiten. Wir gehen davon aus, dass wir Mitte bis Ende August die ersten Bewerbungen annehmen können.

Abschließend bleibt uns noch einen großen und herzlichen Dank an alle Lagernden und Händler auszusprechen, die diesen Weg mit uns gemeinsam gehen. Es tut uns sehr leid, dass wir mit der Terminverschiebung eine Situation geschaffen haben, die für keinen der Beteiligten befriedigend ist. Aber wie wir bereits im vorletzten Jahr ausgeführt haben, ist dieser Schritt für uns leider alternativlos und die einzige Möglichkeit, diese außergewöhnliche Veranstaltung in ihrer gewohnten Form weiterführen zu können.

Freienfelser Burgweihnacht 2023

Die Freienfelser Burgweihnacht ist endlich wieder ein fester Bestandteil im Vereinskalender.

Nach dem Erfolg im vergangenen Jahr wollen wir auch im Jahr 2023 wieder auf der Burg die besinnliche Weihnachtszeit einläuten. Die Freienfelser Burgweihnacht wird am 2. Adventswochenende (9. und 10.12.) stattfinden. Derzeit suchen wir noch Händler, Handwerker und Darsteller, um einen angemessenen und schönen Rahmen für die Veranstaltung zu schaffen. Weitere Informationen dazu werden wir im Herbst diesen Jahres veröffentlichen. Wer Interesse hat, sich an der Veranstaltung zu beteiligen oder seine Hilfe anbieten möchte, kann dies unter info@freienfelser-ritterspiele.de tun.

Keine Ritterspiele am 1. Mai mehr

Nach der kraft- und bestandsraubenden Corona-Pause hat sich der Verein schweren Herzens auf eine Verlegung der Freienfelser Ritterspiele geeinigt.

Niemand vom veranstaltenden Verein, dem Vorstand, der ORGA, aus dem Dorf oder von den zahlreichen freiwilligen Helfern und helfenden Vereinen möchte ein anderes Veranstaltungsdatum als den 1. Mai! Aber es gibt leider Umstände, die das unmöglich machen. In der Folge möchten wir die wichtigsten Gründe, die letztendlich zum Entschluss geführt haben, die Freienfelser Ritterspiele in Zukunft an Christi Himmelfahrt stattfinden zu lassen, aufführen:

  • Höhere Wettersicherheit

Wir alle kennt ja die typischen Freienfelser Begebenheiten mit Schneefall bis hin zu Hagel, Hitze, Kälte, Trockenheit, Dauerregen oder Bodenfrost. Es gab kein Wetter, das wir über das erste Maiwochenende nicht gehabt haben. Das war immer schön und hat die Teilnehmer noch mehr „zusammengeschweißt“. Aber zur Wahrheit gehört auch, dass an mindestens der Hälfte dieser Jahre nicht genug Besucher nach Freienfels gekommen sind und wir am Ende des Jahres eine negative Bilanz hatten. Das konnten wir in der Vergangenheit – Dank einiger besonderer Umstände im und um den Verein – immer auffangen. Spätestens seit der Corona-Pause sind die Umstände aber nicht mehr da und jede Veranstaltung mit „typischem Freienfels-Wetter“ kann die Letzte sein. Als Vorstand sind uns natürlich die Ritterspiele extrem wichtig. Aber wir sind – als Vorstand des Fördervereins zur Erhaltung der Burgruine Freienfels – dem Ziel verpflichtet, die Burg zu erhalten. Das ist unsere satzungsmäßige Pflicht. Und wir können nicht riskieren, mit einer defizitären Veranstaltung des Fortbestand des Vereins und der Arbeit für die Burg zu gefährden.
Die Freienfelser Ritterspiele waren von Anfang an eine Veranstaltung von und für die Szene. Trotzdem müssen wir uns an den Bedürfnissen der Besucher orientieren. Als Freiluftveranstaltung mit Schwerpunkt auf Familien mit Kindern reduziert der spätere Termin durch die höhere Wettersicherheit das Risiko, das Familien mit kleinen Kindern auf Grund von Kälte oder Nässe sich gegen einen Besuch der Freienfelser Ritterspiele entscheiden.

  • Mehr Veranstaltungstage

Das erste Maiwochenende hat – anders als Christi Himmelfahrt – keinen festen Wochentag. So kam es in den vergangenen Jahren immer mal dazu, dass der 1. Mai auf einen Wochenendtag oder Mitten in die Woche gefallen ist. Das war auch in der Vergangenheit nie ein Problem, da unsere Kostenstruktur so war, dass uns ein einzelner „guter“ Veranstaltungstag die Unkosten eingespielt hat. Spätestens seit der Corona-Pause ist das vorbei. Mit nur einem guten Tag können wir die Kosten – die in allen Bereich spürbar gestiegen sind – nicht mehr decken. Da wir mit dem Eintrittspreis in unserer Region am Limit sind und keine großen Sponsoren oder Kommune im Rücken haben, können wir die entgangenen Einnahmen nicht anderweitig auffangen. Wir brauchen daher zwei besucherstarke Veranstaltungstage, um die Unkosten einzuspielen und Gelder für die Sanierung der Burg zu generieren. Der Feiertag an Christi Himmelfahrt bietet uns mit dem Donnerstag und dem Samstag zwei lange Veranstaltungstage. Zudem können wir an den beiden anderen Tagen die Preise senken, Familien unterstützen und den Leuten die Möglichkeit geben, zu einem vergünstigten Eintrittspreis nur den Markt zu besuchen.

  • Planungssicherheit für freiwillige Helfer

Freienfels ist ein kleiner Ort mit etwas mehr als 400 Einwohner. Wenn wir neben den Helfern an Kasse, Essensausgabe, ORGA, Parkplatz auch alle Helfer hinzuzählen, die uns vor, nach und im Umfeld der Veranstaltung unterstützen, kommen wir auf eine ähnlich hohe Zahl. Wir sind abhängig von diesen vielen helfenden Händen, die alle sehr dankbar sind für Planungssicherheit. Da der erste Mai häufig nah an den Osterferien lag und der Feiertag nicht immer auf einen Wochentag fiel, gab es immer wieder Probleme mit der Urlaubsplanung für einige Helfer. Diese haben wir am neuen Termin zwar immer noch nicht komplett gelöst, aber zumindest etwas entschärft.

  • Kälte- und Nässesicherheit

Freienfels war – neben Breienfels – auch immer schon Frostenfels. Von Schneefall und Hagel bis hin zu Bodenfrost haben wir über das 1. Maiwochenende schon alles gehabt. Mit dem späteren Termin steigend tendenziell auch die Temperaturen und wir haben weniger Probleme zum Beispiel mit dem Strom, weil Nachts nicht mehr plötzlich zehn Heizlüfter an einem Kabel hängen. Auch mit den Parkplätzen haben wir es an dem späteren Termin leichter. Wenn es, wie in diesem Jahr, bis kurz vor der Veranstaltung regnet steigt mit jedem Tag, den wir später im Kalender sind, die Wahrscheinlichkeit, das die Wiesen noch abtrocknen können.

  • Längere Vorbereitungszeit

Wie schon erwähnt sind die Freienfelser Ritterspiele das Produkt von vielen ehrenamtlichen Stunden. Die Vorbereitungen für die Herstellung der Infrastruktur beginn bereits im Frühjahr. Mit dem späteren Termin haben wir mehr Zeit und können auch auf Unvorhergesehenes besser reagieren.

Das „Abrücken“ vom jahrelangen Termin über den 1. Mai auch im kommenden Jahr ist uns nicht leicht gefallen und es ist allein Gründen der Organisation und Planungssicherheit geschuldet. Wir wissen, dass wir damit nicht nur unseren Lagerteilnehmern, Händler und Künstler sondern auch anderen Veranstaltern viel abverlangen. Trotzdem sehen wir in diesem Termin die einzige Chance, unsere Veranstaltung so weiterzuführen, wie wir sie ursprünglich mal aus der Taufe gehoben haben: Als eine unabhängige, gemeinschaftliche und familiäre Zusammenarbeit von Verein und Lagernden zugunsten der Burg Freienfels.